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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 44

1908 - Halle a. S. : Schroedel
44 Die fremden Erdteile. Asien. Afrika hin. Das Innere ist steppenartig; die Küstenstufen sind wohlbewässert' und zeigen entgegengesetzte Jahreszeiten. Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres weht der 8^.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regengüsse, während er auf Koromandel heiße Trockenheit hervorruft. Zur Zeit unseres Winterhalbjahres weht der Wind aus No. und bringt der Küste Koromandel die Regenzeit, so daß Malabar jetzt Trockenzeit hat.' — Dekan ist reich an Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs. In 8. liegt die Insel Ceylon, vom Festlande durch die seichte, an Kvrallenbauten reiche Palkstraße (-pök) getrennt. Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen aller Art und gehört zu den best bebauten Kolonial- ländern der Erde. — Ceylon ist die Heimat des Zimt bäum es und führt Tee, Kokosnüsse und Chinarinde aus. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindu, die den östlichsten Zweig der mittelländischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die dunkelfarbigen Dravida, die als Ureinwohner des Landes anzusehen sind und mehr oder weniger mit den Hindu vermischt in Dekan und Ceylon leben. Die Hindu bilden nach den Chinesen das zahlreichste aller Völker der Erde. Ihre uralte Religion ist die brahmanische, so genannt nach Brahma, dem höchsten Gott der Gottdreiheit. Die heiligen Bücher wurden bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache verfaßt. Der Hindu glaubt an die Seelenwanderung und verehrt manche Tiere als heilig. Die Tempel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkoloffe, im Innern aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeiten sehr geschickt, bewundernswert als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse leiden unter dem uralten Kastenwesen, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr hinderlich ist; die moderne Arbeitsteilung hat indessen das Kastenwesen durch- brochen. Das Wunderland Indien lockte feit den ältesten Zeiten die Eroberer und Kaufleute an. In: Laufe der Zeit gewannen die Engländer immer mehr Einfluß in Indien, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indi- ich es Kaiserreich. Nur l50000 Briten leben im Lande als Beamte, Kauf- leute und Soldaten. — Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Ver- kehr fo sehr gefördert, daß fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr aus Indien kommt. Indien ist das erste Rohrzuckerland der Erde, es- führt am meisten Tee und Reis aus, es ist das zweite Baumwollen- land der Erde. Auch Jute und Opium werden ausgeführt. Der inländische Verkehr wird durch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert. Der d eutfch-indisch e H andel ist sehr lebhast; er umfaßt '/» des gesamten indischen Außenhandels und steht an der 3. Stelle. Das Deutsche Reich bekommt aus Indien vor allem Baumwolle, Jute, Reis u. a. Früchte. Vorderindien besitzt bei seiner großen Bevölkerungsanhäufung natürlich zahlreiche Großstädte. £ ttalfutta, Hst. und Sitz des Vizekönigs, wichtigster Einfuhrhafen Indiens mit dem dichtbevölkerten Hindustan als Hinterland, daher trotz ungesunder Lage das „indische London". — »Zibenares, am heiligen Ganges, das indische Rom mit seinen vielen Pagoden, seinen Pilgern, der Sitz brahmanifcher Gelehrsamkeit. — -z«D el h i, an? einst die glänzende Hst. des Großmoguls*), heute nur ein Schatten früherer Größe — »Lahöre, *) Ein mongolischer Fremdherrscher.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 46

1908 - Halle a. S. : Schroedel
46 Die fremden Erdteile. Asien. Seiten des Gleichers zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man unterscheidet: 1. die Großen Snndainseln (Börneo, Sumatra, Java, Selebes), 2. die Kleinen Snndainseln, 3. die Philippinen, 4. die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n. — Der Boden der Inseln ist überall gebirgig. Eine lange Reihe zum Teil tätiger Vulkane zieht sich über Sumatra, Java, die kleinen Sundainseln und dann n. bis zu den Philippinen. Java ist mit seiuen 14 tätigen Vulkanen (mit den erloschenen über 100) die vulkanreichste Stelle der Erde. Der letzte großartige Ausbruch dieses Vulkanherdes war Ende August 1883 in der Sundastratze; es wurde ein Gebiet lx/2 mal so groß wie unser Vaterland mit Asche bedeckt. Die feinsten Teilchen wurden z, T. bis zu 30 km_ emporgeschleudert, hier von den östlichen Lustströmungen erfaßt und über die Aquatorgebiete und die ganze nördliche Halbkugel ausgebreitet. (S. 30.) Diese Stäubchen erzeugten u. a. auch in unsern Gegenden die prächtigen Dämmerungserscheinungen des Herbstes und Frühwinters 1883. Bei dem Ausbruch wurden soviel Bimssteine ausgeworfen, daß sie weithin das Meer bedeckten und daß es unmöglich war, mit Schöpfeimern zum Wasser zu gelangen. Achtzehn Stunden hindurch war der Himmel durch den empor- gewirbelten Rauch und die Steine verfinstert. Das feuchtwarme, gleichmäßige tropische Seeklima befördert die Entwicklung einer üppigen Pflanzenwelt. Zu den sonstigen Kulturpflanzen der heißen Zone treten noch die hier einheimischen Gewürze, als Kampferbaum, Gewürznelken, Muskatnüsse, und auf den Philippinen Manila- Hanf auf. Nutzpflanzen, wie Kokospalmen und Brotfruchtbaum, namentlich aber Zuckerrohr und Reis, gedeihen in Menge. Auch die Tierwelt ist auf den Inseln reich entwickelt. Es seien erwähnt Orang-Utan, Königstiger, der Elefant als wichtiges Haustier und Papageien. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Mala Yen, die sich zur Lehre Mohammeds bekennen und sorglose Ackerbauer oder kühne Seeräuber sind. Im Innern der großen Inseln herrscht unter ihnen noch viel Wild- heit. — Für Europäer ist das Klima der niederen Küsten- und Sumpf- gebiete sehr ungesund. Der indische Archipel war wegen seiner seltenen Gewürze und kostbaren Bodenschätze seit der Entdeckung des Seeweges noch Ostindien das Ziel europäischer Seefahrer. Zunächst erwarben die Portugiesen und Spanier Kolonialbesitz, da ihre Seemacht damals am meisten entwickelt war, dann die Niederländer. Heute ist hier der niederländische Kolonialbesitz herrschend. a) Die Niederländer besitzen die Großen und Kleinen Sunda- inseln und die Molukken. Die größte Insel des Archipels ist Bornco, (S. 20). Die Niederländer haben an den Küsten Niederlassungen,' das Innere ist noch größtenteils unbekannt. Die Nw.=Seite der Insel ist englisch. Sumatra, größer als Norddeutschland, liefert guten Tabak, ferner Kampfer und Pfeffer,- es ist im Innern ebenfalls noch wenig bekannt. An der 80.- Seite die kleine zinnreiche Jnfel Banka. — Selebcs, die östlichste der Sunda- inseln, ist sehr stark gegliedert. Der Preis eines Wunderlandes gebührt vor allem Java. Die Insel ist so groß wie Süddeutschland, hat aber doppelt so viel E. Die sehr fruchtbare, äußerst sorgsam angebaute Insel liefert ungeheure Ernten von allerlei tropt- fchen Gewächsen, namentlich sehr geschätzten Kaffee, Reis, Rohrzucker, Chinarinde und Tabak. Die Insel ist „die Perle der Krone der Nieder- lande". Hsi -zcbatavia, Hauptstapelplatz des niederländischen Handels m Ostindien, den Vorrang hat diese Stadt seit Eröffnung des Sueskanals an Singapur abtreten müssen.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 59

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Der Sudan mit Oberguinea. 59 Oberguineas und die nassen Flußufer tragen hochstämmigen Urwald mit dichtem Unterholz. Der Sudan zerfällt in Hoch- und Flachsudan. Hochsudan liegt im W. Hier entspringen der Senegal, der Gambia und der Nigir d, i. Fluß. Dieser ist der drittgrößte afrikanische Fluß; er nimmt den Benue auf und mündet in einem sumpfigen Delta mit vielen Armen (Ölflüffe). Senegal und Nigir haben viele Gefällsbrüche; sie sind also reich an Stromschnellen und Wasserfällen. — Im ö. Sudan, Flachsudan mündet der Schari in den Tschadsee, der bei Hochwasser größer ist, als die Mark Brandenburg, bei Niedrigwasser indessen aus die halbe Größe einschrumpft. In früherer, feuchterer Zeit hatte er einen Abfluß nach No.; daher ist das Wasser süß. W. vom See liegt der größte Ort Flachsudäns, Kuka, von dem Karawanen- straßen nach Tripoli gehen. — Im fernen O. durchfließen den Sudan der Weiße (d. i. klare) und der Blaue Nil, die sich bei Khartum vereinigen. 2. Die Bewohner sind die kräftigen, im N. mohammedanischen Sndanneg er, fleißige Ackerbauer, die vielfach von den viehzüchtenden, mohammedanischen Fulbe (d. i. Hellbraune) beherrscht werden. Die Fnlbe sind von heller Farbe, mager aber kräftig, streitbar und klug. Ihre größte Stadt istkano, die den Handel Hochsudans beherrscht. Tim buk tu ist viel kleiner; es vermittelt den Handel nach dem Atlasgebiet. Östlich Kano liegen die Haussastaaten, genannt nach den Haussa, einem Übergang der Neger zu den Fulbe, von denen die Haussa beherrscht werden. Die Sprache der Haussa ist das Verständigungsmittel des Sudan. — Für den Weltmarkt liefert das waldige Küstenland Palmkerne und das salbenartige Palmöl, ferner Kautschuk. Aus dem Ackerbaugebiet stammt die Erduuß, deren Frucht in der Erde reift und ein dem Olivenöl ähnliches Ol liefert. Deutsche, Engländer und Franzosen haben den größten Teil des Sudan besetzt. a) Deutsches Gebiet: 1. Togoland. Es ist so groß wie Bayern mit 1 Mill. E. Gib die Grenzen an! Die Bewohner sind die friedlichen Eweneger. Kautschuk, Palmkerne, Mais und Palmöl werden ausgeführt. Von der Hst. Lome gehen 2 nur kurze Eisenbahnen aus. Eine gewaltige Brandungswelle erschwert die Landung. 2. Kamerun reicht bis zum Tschadsee. Gib die Grenzen an! Kamerun hat fast die Größe vom Deutschen Reiche und etwas mehr Bewohner als Großberlin. Das niedrige Küstenland an der See und am schiffbaren Kameruufluß, d. i. Krabbenfluß, ist dicht mit Mangrovewalduug und Dickicht bewachsen und — wie überall im tropischen Afrika — äußerst ungesund. Das Kamerungebirge, 4100 m, ist ein erloschener Vulkan, an dessen Abhängen sich die einströmende, feuchte Seeluft zu ganz gewaltigen Regen verdichtet (10 in im Jahre!). Nutzpflanzen sind die Ölpalme, die Kautschuk- liaue und Kakao. Bewohnt wird das Waldland von den Bantunegern, die in Südafrika vorkommen. Am bekanntesten ist der Stamm der Dnala, der dem Regierungssitz Duala den Namen gegeben. Die Duala vermitteln den Handel mit dem Innern. — Die Weißen wohnen, wie überall an der Küste von Guinea, in Faktoreien, d. s. Niederlassungen (oft nur ein einzelnes Gebäude) europäischer Kaufleute, um Waren aufzuspeichern und zu verhandeln.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 121

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Rußland. 121 der politischen Steppe, zu erwähnen, wo namentlich deutsche Mennoniten viel zur Kulturenrwickelung jener Gegend beigetragen haben. — Die Deutschen in Rußland haben größtenteils ihr deutsches Wesen treu bewahrt. Rußland war das Ziel deutscher Auswanderer, bis die Union bevorzugt wurde (1820). Zu den mongolenartigen Völkern gehören in Nordrußland_ die Finnen mit hoher Kultur, Lappen und S a m oje de n, in den südrussischen Steppenländern die Nomad envölker der Kirgisen, Tataren und Kalmücken. Unter den sö. Steppenvölkern ist der Mohammedanismus verbreitet, unter den mongolenartigen Völkern des Nordens noch vereinzeltes Heidentum anzutreffen. Nahrungsquellen. Die Natur des Landes führt die Bewohner in erster Linie auf Ackerbau, Viehzucht und Forstbetrieb hin Land-- wirtschaftliche Rohstoffe stellen auch den größten Teil der Aus- fuhr.*) Über 1/3 der ganzen Getreideernte Europas kommt auf Nußland. Sehr bedeutend ist ferner die Fischerei in den Meeren und Flüssen. Der Kaviar ist ein geschätzter Ausfuhrartikel. Das Großgewerbe ist noch wenig entwickelt, obgleich Rußland reich an Mineralien, namentlich au Steinkohlen, ist. Berühmt ist das russische Leder. Der Handel Rußlands wird im Innern durch die Flüsse und Kanüle gefördert. Die Bahnen sind weit- maschig, die Züge selten, die Fahrt sehr langsam und die Wagen bequem. Die Handelsflotte ist unbedeutend, der Handel wird zu 9/i0 von ausländischen Schiffen besorgt. Der deutsch-russische Handel umfaßt mehr als des gesamten russischen Außenhandels; der deutsche Handel nimmt die 1. Stelle ein (Ruß- land sendet uns Rohstoffe, wie Getreide, tierische Stoffe und Holz.). 3. Staatliche Verhältnisse und Trtskunde. Rußland ist eine Monarchie, Der Kaiser oder Zar ist „Selbstherrscher aller Reußen." Finn- land hat eine besondere Verfassung. G St. Petersburg, mit Vororten fast l'/2 Mill. E., prächtige, modern aufgebaute Haupt- und Residenzstadt an der Newa, erste Handelsstadt und Fabrikstadt des Reichs, mit Schiffahrtsverbindung nach X.-, 0.- und Mittel- rußland, Hauptsitz der Wissenschaft in Rußland. Vor Petersburg aus einer Felseninsel der feste Kriegshafen Kronstadt. — H Riga, 3. Seehafen, Mittelpunkt des Deutschtums der Ostseeprovinzen. — Dorpat, alte, deutsche, der Verrussung verfallene Universitätsstadt. — Helsingsors, Hst. von Finn- land. — Ar changel, ältester, aber unbedeutender Hafen Rußlands am Weißen Meer. — Nifchni Nowgorod, Binnenhandelsplatz, an? Die Bedeutung der Messen ist — wie überall — geringer geworden. — ® Moskau, (über l Mill. E.), alte Hst. des Zarenreiches in der Mitte Rußlands an der Moskwa gelegen, ist eine Mischung altrussischer Bauwerke und moderner Großstadt- bauten. Der Kreml, eine Art Burg mit Schlössern und Kirchen, gilt als Mittelpunkt des echten Russentums. Moskau ist der wichtigste Eisenbahn- knotenpunkt Osteuropas und Mittelpunkt der Wasserstraßen, vielseitigste Industriestadt des Reichs. — Im S. von Moskau der Mittelpunkt der innerrussischen Metallindustrie Tula. D Warschau, Hst. des ehemaligen Königreichs Polen, ist stark befestigt. Knotenpunkt von Handel und Verkehr in Polen. — »j! Lodz, einzige eigent- liche .Fabrikstadt des russischen Reiches, unter den Einwohnern leben viele Deutsche. — In Litauen: »Wilna. * Kiew (kicss), am?, die alte, heilige Stadt der Russen, von der aus Nch einst das Christentum im Reiche verbreitete. — »Charkow (khärkoff), bedeutendste Handelsstadt in Kleinrußland. — * Odessa (400 T.), größter o'lir02 &estan5:) Su der russischen Ausfuhr aus Lebensmitteln (über Ii00 Mill. Jt), besonders Getreide und Mehl lmehr als 900 Mill. J6) ■iazu kamen Rohstoffe (Flachs, Holz, Häuf, Leinsamen pp.)

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 75

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Mittelamerika. 7 5 Das Land ist dänisch. Die Ortschaften sind spärlich über die Küste verteilt; die größten erreichen kaum die Größe eines mittleren deutschen Dorfes. 2. Mittelamerika. 1. Das Festsand von Mittelamerika ist so groß wie das Deutsche Reich mit der Einwohnerzahl des Königreichs Sachsen. Nenne die Meeres- grenzen' Mittelamerika reicht von der Landenge von Panama bis zu der von Tehuantepec. Beide Landengen bestehen aus niedrigem Berg- und Hügellande; Mittelamerika selbst ist Gebirgs- und Hochland!mit Gipfeln von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von Vulkanen zieht sich an der westlichen Küste entlang. ^Wegen der gewaltigen, häufigen Erdbeben finden wir auch in den Städten mir einstöckige Häuser. Das bedeutendste Gewässer ist der Nikaragua-See. Das Klima ist tropisch, reich an Niederschlägen und namentlich an der Küste sehr ungesund. Die Wälder liefern Mahagoni-, Gelb- und Blauholz und Vanille. Angebaut werden allerlei tropische Kulturpflanzen, besonders auch Kaffee und Bananen, — Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Indianern, die kleinere Hälfte aus Mischlingen und Negeru. Weiße sind nur in geringem Bruchteil vertreten. Das Gebiet umsaßt 5 Freistaaten, die sich wiederholt vorübergehend / >. vereinigten. Guatemala mit gleichnamiger Ast., der bedeutendsten des mittel- amerikanischen Festlandes, mit großen Kaffeeplantagen im Besitz von Deutschen. Salvador, Heimat des Perubalsams mit gleichnamiger Hst, Honb üras, ^ , Nikaragua und Kostarika, d. i/reiche Küste, da das Küstenland früher reich an Gold mar. Welcher Staat reicht nicht von Meer zu Meer? — Am Golf von Honduras haben die Enaländer eine Kolonie, die der Aussubr von feinen Holzarten dient. Das ^Gebiet von Panama bildet einen von Kolumbia abgelösten selbständigen Staat unter dem Schutz der Vereinigten Staaten. 2. Wtstittdien, etwa so groß wie Italien ohne die Inseln, 6 Mill. E., stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinökomündnng reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den Bahamainseln, kleinen niedrigen Korallen- inseln nö. von Kuba; 2. den 4 großen Antillen (anltljen), die von nichtvulkauischeu Gebirgen durchzogen sind; 3. den kleinen Antillen, zahlreichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. Hier finden sich die einzigen Vulkane Amerikas abseits der Südseeküste. Das heißfeuchte Tropenklima erzeugt auf den fehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, darunter fast alle tropischen K ulturgew ä chse, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Früchte, Gewürze und Farbhölzer. West in dien gehört daher mit zu den wichtigen Bezugsländern für unsere Kolonial- waren. — Ehedem waren die Inseln ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. Für Weiße ist der Aufenthalt des gelben Fiebers wegen ungesund. 1. Die Bah.imainseln sind englisch. Aus Szan Sla lv'a d o r landete 1492 Kolumbus. 2- Die Großen Antillen. Kub a, größte Infel Westindiens, „die Perle der Antillen", fast so groß wie Süddeutschland und so lang wie die Ent- fernung Rheinmündung— Oberschlesien, steht als Freistaat unter der Oberhoheit der Union. Sie liefert viel Rohrzucker und Tabak auf den Weltmarkt.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 80

1908 - Halle a. S. : Schroedel
80 Die fremden Erdteile. Amerika. b) Staaten. Das ganze Gebiet umschließt die Freistaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay, die Kolonien von Guayana und einen Teil von Venezuela. 1. Brasilien umfaßt die Selvas und das Brasilische Bergland. Fast nur die Küstenstreifen sind seßhaft bewohnt von Negern, Indianern und Mischlingen; nur J/4 des Volkes besteht aus Weißen, meist portu- giesisch sprechenden Katholiken. Im Innern Indianer. Die reichen Naturschätze Brasiliens werden noch nicht ausreichend ver- wertet. Doch schon jetzt ist Brasilien das erste Kaffeeland und das erste Kautschukland der Erde, so daß das Land mehr Kaffee und Kautschuk liefert, als alle andern Länder zusammengenommen. Außerdem führt Brasilien noch Kakao und Häute aus. Das Land ist seit längerer Zeit das Ziel deutscher Auswanderer. In den Südstaaten leben mehr als 400 Tsd. Deutsche, deren Siedlungen gut gedeihen. Der deutsch-brasilische Handel ist gleich 1/7 des gesamten brasilischen Außen- Handels. Das Reich steht an 3. Stelle (3/5* Kaffee, 1/6 Kautschuk, 1/9 Rindshäute). Orio de Janeiro (riu d'fchanern), d. i. Januarfluß; die Entdecker hielten den engen Eingang zu der wundervollen Bai, an der die Stadt liegt, für einen Fluß — am 1. Jan. 1501. — Rio ist der 1. Seehandelsplatz. S a n t o s ist durch die Kaffeeausfuhr eine bedeutende Handelsstadt geworden, Para durch Kautschukausfuhr. Seehandel treiben außerdem »Bahia (ba-ka) und Apernambüco. 2. Die 3 südlichen Republiken Paraguy, Uruguay (urugwa-i) und Argentinien sind sehr reich an Viehherden und führen.wolle, Häute, Fleisch, Fleischextrakt, gefrorenes Fleisch und andere tierische Erzeugnisse aus. Die Argentina ist eine Kornkammer der Erde, besonders Weizen wird ausgeführt. Argentinien und Uruguay werden viel von italienischen Auswanderern aufgesucht, 1ji der gesamten Bevölkerung Argentiniens sind eingewanderte Fremde. Die Hst. von Argentinien ist O Buenos Aires (a-'ires) = gute Lüfte, so genannt wegen des heiteren Himmels. Es ist die größte Stadt Südamerikas und ihr Welthafen. In Argentina etwa 60 Tsd. Deutsche. Der deutsch-argentinische Handel ist gleich '/g des argent. Außen- handels. Deutschland steht an 2. Stelle (Wolle und Weizen 1ig)- Paraguay ist durch Kriege sehr heruntergekommen. In Uruguay ist die Hst. Montevideo. Aus Fray-Bentos (srai- wentos) stammt Liebigs Fleischsaft. 3. Das koloniale Guayana (gwajana) nimmt den 0. des Berg- landes von Guayana und den davorliegenden heißfeuchten Küstensaum ein; an der Küste ist es sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit. Hier haben Franzosen, Niederländer und Engländer Besitzungen. Das französische Gebiet mit Cayenne (kajänn) ist eine Strafkolonie mit besonders mörderischem Klima; sie und der niederländische Besitz sind zurückgegangen; dagegen blüht Britisch Guayana. *) S/5 Kaffee heißt: 3/& des Wertes der von Brasilien nach Deutschland gehenden Aussuhr ist Kaffee.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 60

1908 - Halle a. S. : Schroedel
60 Die fremden Erdteile. Afrika. Zu größeren Siedelungen ist das Klima zu mörderisch. — Über den wald- bedeckten, fast menschenleeren Abfall des Hochlandes erreicht man das Hochland, das Grasland, das von Sudannegern bevölkert wird. Einzelne Boden- erhebungen gliedern das Gebiet. — Zu den Ausfuhrgegenständen Togos kommen in Kamerun noch Kakao und Elfenbeins) Die deutscheu Dampfer erreichen in 3 Wochen Kamerun. b) Englisch ist Nigeria mit Kuka und die Goldküstenkolonie mit dem Volk der Aschanti. Im ägyptischen Sudan liegen Dar-For (d. i. das Land For) und Kordofan. c) Liberia ist ein Negerfreistaat, einst für befreite Negersklaven ein- gerichtet; er steht auf niedriger Stufe der Gesittung. ä) Französisch ist der Rest, insbesondere das Senegal- und Nigir- gebiet (Timbuktu), Dähome und Wadai. Zeige die Läuder! Das Kongobecken und Niederguinea. 1. Land. Es wird im N. vom Sudan begrenzt und reicht nach S. bis zum Knnene und zur Wasserscheide des Sambesi. Der Rand dieser Tafel ist im W. zu mäßigen Höhen bis 2400 in aufgebogen (s. Querschnitt!); er fällt in Stufen zum Ozean ab. Eigentliche Gebirge gibt es nicht; indessen dachen sich die Ränder zu den inneren Becken vielfach in steilen Stufen ab, so daß das Land reich an Stromschnellen und Wasserfällen ist. Das Kongo- decken liegt etwa 400 m hoch. Infolge der Beckenform und bei dem reichlichen Regen hat sich ein großes Flußgebiet gebildet, das des Kongo, der ein Gebiet = a/3 Europa entwässert. Als ein mächtiger Strom durchfließt er träge das Becken, er ist in viele Arme geteilt und bildet zahlreiche Inseln. Nach dem Amazonenstrom ist der Kongo der wasserreichste Strom der Erde, dessen von Humus trübbraun gefärbtes Waffer noch 400 km seewärts (— Elbmündung—südnorwegen) das klare, grüne Ozeanwaffer bedeckt. Trotz der Hindernisse lassen sich auf dem Kongo und seinen Nebenflüssen (Ubangi/ Kaffai) 10000 km befahren. (Im Deutschen Reiche find etwa 8000 km freie Flußläufe schiffbar.) Die Wärme und Feuchtigkeit des Tropenlandes wird durch die Höhe und Beckenform etwas beeinträchtigt (S. 28). Wald tritt in den Vordergrund, Savannen treten zurück. Auch hier sind Kautschuk und Palmöl die wichtigsten Erzeugnisse. Bemerkenswert sind die Menschenaffen, Gorilla und Schimpanse. Elefant und Flußpferd sind häufig, Vögel und Käfer auffallend wenig vertreten. 2. Leute. Die Bautuneger zerfallen in viele Stämme; sie sind in der Schmiedekunst wohl erfahren. a) Einheitlich, wie der Bau und das Flußsystem ist auch der staatliche Aufbau: ein Staat, der Kongostaat, nimmt das Kongobecken ein. Es ist eine belgische Kolonie; zahlreiche Stationen vermitteln den Handel, ^/s der Ausfuhr bestehen aus Kautschuk, dann folgt Elfenbein, das, wie gewöhnlich, im Ertrag zurückgeht. Hst. ist B o m a. Unterhalb Leopoldville am Stanley- Pool durchtobt der Kongo in zahlreichen, wirbelnden Stromschnellen und brausen- den Wasserfällen seinen Unterlauf, der durch eine Eisenbahn umgangen wird. *) Gesamtausfuhr 1905: 9 Mill. Mk.; Kautschuk fast 4, Palmkerne und Palmöl 2,5, Kakao 1,3, Elfenbein 1,2 Mill. Mk.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 87

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Australien. 87 Das französische Neukaledonien dient als Verbannungsort von Ver- brechern. Neu-Seeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge nach. Es scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse ^.-Seite von einer breiteren, zur Schafzucht wohl geeigneten, trockneren 0.-Seite. Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen. Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer- grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles, gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seidenglänzenden, festen Fasern. Nirgends auf der Erde gibt es es soviel Farne wie hier. Von der ärmlichen Tierwelt fallen flügellose Vögel auf. Die Maori (mäöris) gehören zu den Malayen und nehmen an Zahl ab. Sie stehen weit gegen die eingewanderten Weißen, meist Engländer, zurück. Diese führen vor allem Wolle, ferner gefrorenes Fleisch und Getreide, auch etwas Gold aus. Wellington ist wegen seiner zentralen Lage Hst.; Auckland (ökländ) hat als ältester Hafen den größten Handelsverkehr sowie die besten Ver- bindnngen mit der Außenwelt und die größte Einwohnerzahl. 3. Polynesien und Mkronesien*) (40000 qkm, 0,3 Mill. E.) umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südsee n. und ö. von Melanesien. Es gibt in Polynesien hohe und niedrige Inseln. Die hohen Inseln tragen Berge bis über 400 m, sind meist vulkanisch und oft von höchster landschaftlicher Schönheit. Hochragende Felsen, gewaltige Wände, turmartige Zacken heben sich aus dem tiefen Grün der waldbedeckten Abhänge empor. Wasserreiche Bäche dnrchrauscheu liebliche, bebaute Täler. Die niedrigen Inseln sind durch Korallen entstanden (S. 21). Der Pflanzenwuchs auf dem Kalk ist ärmlich, Wald selten; spärliches Gesträuch, einzelne Flecken drahtartigen Grases überziehen das rauhe Korallen- geröll, das jedoch die Kokospalme zu ernähren vermag. An den Riffen außen schäumt die Brandung und zieht einen weißen Saum um die grünen Jnselkränze. Sie schließen eine schön blau gefärbte Lagune ein, die häufig gute Ankerplätze bietet. Das warme, meist ausreichend feuchte Tropenklima gestattet den Anbau der Kokospalme und des Brotfruchtbaumes. Jene ist der Charakter- bäum und die wichtigste Handelspflanze Polynesiens, die die getrockneten Kerne, Kopra, für die Ausfuhr liefert. Nur wenige Brotfruchtbäume genügen zum Unterhalt einer Familie. Die Üppigkeit und der Reichtum der Pflanzenwelt nimmt nach 0. mit zunehmender Entfernung vom indischen Ausstrahluugsgebiet ab, aus gleichem Grunde verarmt die Tierwelt nach 0. hin. *) poly = viel, mikro — klein, vergl. Mikro-skop.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 196

1908 - Halle a. S. : Schroedel
196 Das Deutsche Reich. 5. Das Erwerbsleben: 1. Rohstoffgewinmmg. Das Erwerbsleben umfaßt 1. die Gewinnung der Rohstoffe, mit der sich vornehmlich Land- und Waldwirtschaft, Fischerei, Bergbau und Hüttenindustrie befassen, 2. die Veredlung, Zubereitung, Verarbeitung der Rohstoffe seitens der Gewerbe und Großgewerbe (Industrie), und 3. den Austausch der Boden- sowie der gewerblichen Er- zeuguisse durch den Handel und den Verkehr. Der Bodcnbau ist der wichtigste Nahrungszweig der Bevölkerung. Etwa die Hälfte des Deutschen Reichs entfällt auf Acker-, Garten- und Weinland. Der Ackerbau blüht überall, wo es Boden und Klima nur gestatten, besonders im deutschen Tieflande, im Vorlande der Gebirge und in tieferen Gebirgs- tälern. Zähle fruchtbare Gegenden auf! Im deutscheu Osten herrscht der Großgrundbesitz vor, im Westen und Süden der Bauernbesitz und der Gartenbau. Der Schwerpunkt der deutscheu Landwirtschaft liegt im Körner- bau. Als Hauptgetreide wird Roggen gebaut; dauu folgen Hafer, Weizen und Gerste, Deutschland steht hinsichtlich der Gewinnung von Brotgetreide, d. i. Roggen und Weizen, an 4. S t e l l e, es wird nur von Rußland, der Union und Frankreich über- troffen. Indessen vermag es seine zahlreiche Bevölkerung nicht zu ernähren, so daß Roggen und besonders Weizen eingeführt werden müssen. Im letzten Jahrfünft (02—06) mußte durchschnittlich x/u des im Reiche geernteten Roggens und fast die Hälfte des Weizens vom Auslande bezogen werden. Ebenso reichen Gerste und Mais uicht aus und so war 1906 eine Getreide- einfuhr für 3/<t Milliarde M. notwendig. Rußland lieferte 1906 des sämtlichen eingeführten Getreides, dann folgen die Union, Argentina, Rumänien und Österreich-Ungarn, Im Anbau der Kartoffel ist Deutschland das erste Land, es erzeugt die Hälfte der Kartoffelernte der Welt, Ebenso hat die Zuckerrübe iu uuserm Vaterlande die ausgedehnteste Pflege gefunden, vor allem im nördlichen Harzvorland von der Weser bis zur Elbe, am unteren Saaletal und in Mittelschlesien. In diesen Land- schaften wird mehr als die Hälfte des deutschen Zuckers gewonnen. Deutschland ist das erste Zuckerland der Erde Die jährliche Welterzeugung von Rohrzucker betrug 1903—06 über 6 Mill. t, die des Rübenzuckers ebenfalls 6 Mlll. t. Deutschland liefert 7, davon, von denen 1906 über die Hälfte im Werte von 200 Mill. Mk. aus geführt morden ist. Der Wein, vorzugsweise in den Tälern des Rheins, der Brösel, des Mains und Neckars angebaut, tritt in seiner Menge weit gegen die der europäischen Weinländer Italien, Frankreich und Spanien zurück, an feine m Geschmack werden deutsche Weins orten von keinem Lande der Erde übertroffen; die deutschen Weine sind Qualitätsweine. Wein wurde 1906 gekeltert Mill. hl. Mill. bl. Frankreich 51 Österreich-Ungarn (05) 8 Italien 33 Deutsches Reich 2 Spanien u. Portugal 21 Wo baut man im Deutschen Reiche Hopfen und Tabak an?

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 202

1908 - Halle a. S. : Schroedel
202 amerila, die übrigen nach Südamerika, Anstralien, Afrika und Asien. Tie großen Auswandererhäfen sind Bremen, Hamburg und Antwerpen. Die Auswanderung hat gegen früher sehr nachgelassen. Sie betrug 1881—1890 durchschnittlich im Jahre 134 Tsd. 1891—1900 „ „ „ 53 „ 1906: 31 Von den Gebieten Deutschlands waren 190(> am meisten beteiligt.' 1. Posen mit rund 3000 5. Westpreußen mit rund 1800 2. Bayern „ „ 3500 6. Rheinland „ „ 1700 Z. Brandenburg^Berlin „ „ 2500 7. Königreich Sachsen „ „ 1700 4. Hannover „ „ 2200 8. Westfalen-Rheinland,, „ 1500 9 Deutsche Kolonien. Mit den Erwerbungen der deutschen Kolonien in den Jahren 1884 und 1885 ist das Deutsche Reich in die Reihe der europäischen Kolonial- mächte getreten. Der gesamte deutsche Kolonialbesitz in Afrika und in der Südfee umfaßt über 2x/2 Mill. qkm mit 9'/z Mill, E. Über die Lau des- kuude der einzelnen Kolonien vergl S. 50, 59, 61 63, 86, 88. Sämtliche deutschen Schutzgebiete sind Kronkolonien und werden vom Reiche verwaltet. In den einzelnen Gebieten arbeiten Reichsbeamte und Kolonialgesellschafte u für die Kultivierung der Ländergebiete. Die bisherigen Erfolge berechtigen zu der Aunahme, daß sich der deutsche Kolonialbesitz zu festen Stützpunkten des deutschen Weltverkehrs und Welt- Handels entwickeln werde, Deutsche Forscher haben uns Nachrichten über die natürlichen Verhältnisse jener Länder gebracht und sind für die Einrichtung des Handels tätig gewesen. Durch Errichtung von Schutz- t r u p p e n sucht mau für Ruhe und Sicherheit in jenen Ländern zu sorgen (wobei auch die deutsche Kriegsflotte viel geleistet hat). Ferner hat man Versuchsplantagen angelegt und mit dem Bau von Eisenbahnen begonnen. So ist bereits eine Teilstrecke der Eisenbahnlinie Tanga- Tabora in Ostasrika, es sind 3 Eisenbahnen in Deutsch-Südwestafrika dem Verkehr übergeben. Dnrch neue Dampferlinien sucht niau den Außen- Handel zu beleben, durch Anlage von Schulen den Eingeborenen enro- päische Bildung zu übermitteln. Missionare sorgen unter den Ein- geborenen aller Kolonien — oft unter den größten Entbehrungen und Gefahren — für Verbreitung christlicher Religion, Sitte und Lebensweise. Der Warenverkehr des Deutschen Reiches mit seinen Kolonien beziffert sich im Jahre 1906 auf 65 Mill. Mk. Die Zunahme der Ausfuhr, insonderheit in wertvolleren Handelsgewächsen, zeigt, daß die Er- zengnisse unserer Kolonien immer mehr Bedeutung für den deutschen Ver- branch gewinnen. Die deutschen Kolonialgebiete in W e st a f r i k a liefern als Ausfuhrstoffe Palmkerue, Kautschuk, Palmöl, Kakao und Elfenbein. — Deutsch- O st a f r i k a liefert hauptsächlich Kautschuk, Wachs, Kopra, Agavefafern, Elfenbein und Kaffee. Die Südseekolonien führen vor allem Kopra aus. Eingeführt in die deutschen Kolonien werden vom Reiche Fabrikate, die die Europäer und Eingeborenen zum Lebensunterhalt sowie znr Kulti- vierung des Landes brauchen.
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